Finde Deinen inneren Frieden mit den Yamas und Niyamas – Teil 1

Liebe Leserinnen und Leser,

Manchmal fühlt sich das Leben wie eine stürmische Reise an, auf der wir nach einem sicheren Hafen suchen. Hast du dich jemals gefragt, wie du trotz der täglichen Herausforderungen ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit bewahren kannst? In einer Welt, die von ständigem Wandel und Schnelligkeit geprägt ist, bieten die Yamas und Niyamas – die ethischen Richtlinien des Yoga – einen Anker mit wertvollen Einsichten, die dir helfen können, deinen Alltag bewusster und harmonischer zu gestalten.

Diese uralten Weisheiten sind mehr als nur Regeln; sie sind Wegweiser, die uns dabei helfen können, die Qualität unseres täglichen Lebens zu verbessern und tiefere Zufriedenheit und Frieden in unserem Inneren zu finden. Sie lehren uns, wie wir unsere Beziehungen, unsere Arbeit und unseren Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt gestalten können.

In diesem Blog möchte ich dir genauer erklären, was die Yamas (Teil 1) und Niyamas (Teil 2) bedeuten und wie du sie in deinem Leben anwenden kannst, um ein Gefühl der Verbundenheit und des Gleichgewichts zu fördern. Wir werden erkunden, wie jede dieser Richtlinien dir dabei helfen kann, deine täglichen Interaktionen und Entscheidungen bewusster zu treffen und so zu einem erfüllteren, friedlicheren Lebensstil zu gelangen.

Yamas – ethische Grundsätze – Dein Kompass für zwischenmenschliche Beziehungen

1. Ahimsa (Gewaltlosigkeit):

Ahimsa reicht weit über die blosse Vermeidung körperlicher Gewalt hinaus und beginnt schon bei der Gewaltlosigkeit in Worten, Gedanken und Taten, einschliesslich des Umgangs mit sich selbst. Es bedeutet, jeden Tag aktiv danach zu streben, anderen mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen – sei es durch ein Lächeln im drängelnden Berufsverkehr oder durch ein achtsames Reflektieren der eigenen Gedanken.

Darüber hinaus ermutigt uns Ahimsa dazu, unrealistische Forderungen und Erwartungen an andere zu hinterfragen und mit allen Lebewesen achtsam umzugehen. Dies spiegelt sich auch in unseren Ernährungsgewohnheiten wider, etwa wenn wir aus Mitgefühl für das Tierleid bewusst auf Fleisch verzichten.

Durch die Praxis von Ahimsa entwickeln wir ein tieferes Mitgefühl und Verständnis für die universelle Verbundenheit allen Lebens, was uns hilft, empathischer und harmonischer im Alltag zu agieren.

→ Da dieser Aspekt so wichtig ist, wird bald noch ein separater Blogartikel dazu erscheinen. Sei gespannt.

2. Satya (Wahrhaftigkeit, Nichtlügen):

Satya fordert uns auf, Aufrichtigkeit in allen unseren Äusserungen und Handlungen zu wahren, und dabei stets darauf zu achten, dass unsere Worte nicht verletzen. Die Kunst von Satya liegt darin, Wahrheiten so zu kommunizieren, dass sie hilfreich und nicht schädigend sind. Bevor du sprichst, könnte es hilfreich sein, dich selbst zu fragen: Ist es wahr? Ist es notwendig? Ist es freundlich?

Unsere Gedanken, Worte und Handlungen sollten wie ein klarer Kristall sein – ohne Widersprüche, mit Klarheit und Transparenz. Doch wenn unsere Offenheit potenziell verletzend sein könnte, erinnern wir uns daran, dass Ahimsa, die Gewaltlosigkeit, stets das höchste Gebot bleibt. Dieser Grundsatz lehrt uns, die Balance zwischen Ehrlichkeit und Mitgefühl zu finden und zu wahren.

3. Asteya (Nicht-Stehlen):

Asteya erstreckt sich weit über das einfache Gebot, physisches Eigentum nicht zu stehlen. Es fordert uns auf, auch die Ideen, Zeit oder Energie anderer zu respektieren. Dies bedeutet, anderen nicht ihre Zeit, Energie oder Freude zu „entziehen“. Zum Beispiel zeigt Pünktlichkeit bei Verabredungen Respekt und Wertschätzung für die Zeit anderer.

Vermeide es, dich mit fremden Ideen zu schmücken oder sie als deine eigenen auszugeben. In unserer vernetzten Welt, wo geistiges Eigentum leicht zugänglich ist, ist es besonders wichtig, die Leistungen anderer anzuerkennen und die Urheberschaft klar zu kommunizieren und zu respektieren.

Asteya bezieht sich auch darauf, bewusst zu sein, dass wir nicht die Energie anderer „stehlen“ sollten. Dies geschieht oft unbewusst, wenn wir übermässig von anderen abhängig sind oder ihre Aufmerksamkeit und Kraft in einer Weise beanspruchen, die sie schwächt oder auslaugt.

Dieses Prinzip lehrt uns, dass alles im Leben uns gegeben ist und ein Geschenk darstellt; nichts davon gehört uns wirklich. Wir sind lediglich Verwalter aller Ressourcen und Werte, die uns vom Kosmos anvertraut werden. Indem wir Asteya praktizieren, fördern wir eine Kultur der Fairness und des tiefen Respekts gegenüber allem, was uns umgibt.

4. Brahmacharya (rechte Energieverwendung, Enthaltsamkeit):

Brahmacharya bezieht sich traditionell auf sexuelle Enthaltsamkeit, wird aber in der modernen Praxis als Aufruf verstanden, alle Arten von Energie, einschliesslich der sexuellen, bewusst zu nutzen und Balance zu halten. Dies bedeutet zum Beispiel, Zeit und Ressourcen nicht für das Übermass an digitalen Ablenkungen zu verschwenden, sondern sie in Aktivitäten zu investieren, die das Wohlbefinden fördern und nähren.

Zusätzlich ist Brahmacharya eine Geisteshaltung, die das Loslassen dualistischer Gedankenmuster erfordert und den Beginn der wahren Enthaltsamkeit im Geiste sieht. Dieses Prinzip ermutigt uns auch, unsere Sinne bewusst und dosiert einzusetzen, was uns hilft, unsere Energie effizienter zu nutzen und die Prinzipien von Pratyahara zu unterstützen.

Indem wir lernen, unsere Energien gezielt einzusetzen, können wir die Shakti-Kraft, eine mächtige sexuelle Energie, für unser spirituelles Wachstum nutzen. Brahmacharya lehrt uns, durch bewusste Zurückhaltung und den gezielten Einsatz unserer Energiequellen eine tiefere spirituelle Verbindung und Selbstbeherrschung zu entwickeln.

5. Aparigraha (Nicht-Anhaften, Nicht-Horten):

Aparigraha fordert uns auf, frei von Anhaftung, Gier und dem oft kopflosen Streben nach mehr zu sein und die Anhäufung unnötiger Güter zu vermeiden. Dies führt zu grösserer innerer Freiheit. Entrümpele dein Zuhause und dein Leben, indem du nur das behältst, was dir wirklich Freude und Nutzen bringt, und alles loslässt, was dich belastet.

Aparigraha lehrt auch, die Gier nach mehr zu kontrollieren und nicht in die Falle der Bestechlichkeit zu tappen. Indem wir grosszügig sind, das Weitergeben, Loslassen und Ziehenlassen üben, entwickeln wir ein Bewusstsein für Fülle und vertrauen mehr auf den Lebensfluss, der uns mit allem Nötigen versorgt.

Auf dem Weg zu tieferer Selbstkenntnis: Ein Ausblick auf Teil 2

Das Hype der Selbstverbesserung kann manchmal echt abgegriffen wirken – wie ein Standardprogramm, dem jeder folgt. Doch in unserem Streben nach tieferer Selbstkenntnis öffnen sich eben nun mal diese wunderbaren Türen zu einem reicheren Verständnis von uns selbst und unserer Umwelt, was uns hilft, ein erfüllteres und zufriedeneres Leben mit uns und unseren Liebsten zu führen.

In Teil 1 dieses Blogs haben wir die fünf Yamas erkundet, die ethischen Grundsätze des Yoga, die uns als Kompass dienen, um unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unseren Umgang mit uns selbst zu navigieren. Jedes dieser Prinzipien bietet uns wertvolle Einsichten und Werkzeuge, um den Herausforderungen des Alltags mit mehr Achtsamkeit und Harmonie zu begegnen.

Doch dies ist nur der Anfang unserer Reise. Im zweiten Teil dieses Blogs werden wir uns den Niyamas widmen – persönliche Disziplinen, die uns dabei helfen, unsere innere Welt zu kultivieren und zu pflegen. Dort werden wir entdecken, wie Saucha, Santosha, Tapas, Svadhyaya und Ishvara Pranidhana uns unterstützen können, ein noch tieferes Verständnis von uns selbst und unserer Verbindung zum Universum zu entwickeln.

Bleib dran, um im Teil 2 zu erfahren, wie du diese Praktiken in dein tägliches Leben integrieren und dadurch nicht nur dein eigenes Wohlbefinden, sondern auch das deiner Umgebung positiv beeinflussen kannst.

In Liebe und Verbundenheit,
Corinna

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